Quo vadis Jugendhilfe?
Aktuelle Aufgaben, Herausforderungen und der Spagat zwischen Ideal und Wirklichkeit
Freitag, 03. November 2023 im Haus am Dom in Frankfurt
Die LAG Hessen widmet sich mit ihrer Jahrestagung 2023 der aktuellen Situation der Jugendhilfe im Allgemeinen und der Erziehungsberatung im Besonderen. Zu unserem Kerngeschäft der Beratung und Begleitung von Familien in unterschiedlichsten Lebenslagen, der Beratung von Fachkräften der Jugendhilfe und den Präventions- und Kooperationsaufgaben sieht sich unser Fachfeld seit einigen Jahren zusätzlichen Aufgaben gegenüber wie z.B. der Beratung von Geflüchteten, der Digitalisierung der Beratung (besonders beschleunigt durch die Corona-Pandemie), der Beratung nach sexueller Gewalt an Kindern und Jugendlichen und ist mit der Zunahme von psychisch belasteten Familien, hier vor allem von Jugendlichen beschäftigt. Und es folgen weitere neue Aufgaben wie z.B. sich im Zuge der Inklusion noch mehr für alle Familien zu öffnen und sich Thematiken zu stellen wie der Intersektionalität, den Auswirkungen des Klimawandels und den Bestrebungen nach Nachhaltigkeit, der weiteren Digitalisierung wie z.B. durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Feld der Sozialen Arbeit.
In Zeiten von gestiegenen Anforderungen in unserer Arbeit, immer knapper werdenden Ressourcen wie Zeit und Finanzen sowie dem dramatischen Fachkräftemangel in allen Bereichen der Jugendhilfe, der Schule und dem Gesundheitssystem stellen sich die Fragen wie: Wie muss sich unser Fachfeld ausrichten, um all diesen Anforderungen zu begegnen? Welche Aufgaben müssen priorisiert, welche hinten angestellt werden?
Mit dem Vortrag von Mathias Berg bieten wir zu Anfang unserer Tagung einen wissenschaftlichen Blick auf die Situation der Jugendhilfe unter besonderer Betrachtung des Fachfeldes der Erziehungsberatung. In der anschließenden Podiumsdiskussion kommen unterschiedliche Vertreter*innen aus Bereichen der Jugendhilfe und Politik ins Gespräch über spezifische Fragen, wie sich die Erziehungsberatung angesichts des Spagats zwischen zahlreichen anspruchsvollen Anforderungen einerseits und der Verknappung der Ressourcen andererseits ausrichten sollte.
Am Nachmittag werden in vier Arbeitsgruppen für Berater*innen Bespiele gelungener Kooperation vorgestellt: Zusammenarbeit mit anderen, spezialisierten Beratungsangeboten sowie mit Jugendamt und Schule. Die Arbeitsgruppen werden in diesem Jahre in zwei Durchläufen angeboten, so dass jede*r Teilnehmer*in nacheinander zwei Arbeitsgruppen besuchen kann. Die Teamassistentinnen beschäftigen sich in der fünften Arbeitsgruppe mit dem Thema der Anwendung künstlicher Intelligenz in der Sozialen Arbeit und daraus folgenden Auswirkungen auf die Arbeit im Sekretariat